Im Test beweist Fallen Legion Revenants, dass es ein spannendes Taktik-RPG mit umfassender Story und tollen Charakteren ist. Entwickler YummyYummyTummy Inc. versetzt euch in eine Art postapokalyptische Welt, die in ein Miasma gehüllt ist. Was macht den Titel so besonders? Welche Neuheiten gibt es gegenüber dem Vorgänger? Und vor allem: Ist das Spiel auch für Neulinge geeignet? Das und ein wenig mehr erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.
Die Story von Fallen Legion Revenants zeigt das Leben des Aristokraten Lucien. „Gefangen“ in den Gemäuern der letzten Bastion der Menschheit, Schloss Welkin, erkundet er ein uraltes Buch. Jenes Schriftstück informiert nicht nur ihn, sondern auch euch über verschiedene uralte Waffen. Sie nennen sich „Exemplars“ und lassen Menschen in sogenannte Sentient-Kämpfer mutieren. Sentient haben besondere Kräfte und sind alles andere als ungefährlich.
Im Rahmen der rund 40 Stunden langen Storyline des Spiels lernt ihr weitere Charaktere kennen, darunter Rowena. Sie ist ein Geist mit Rachegelüsten und sehnt sich nach nichts anderem, als wieder zurück ins Reich der Lebenden zurückzukehren. Lucien, so nennt wie er ist, hilft ihr dabei.
Fallen Legion Revenants – Planung ist alles
Fallen Legion Revenants wird euch natürlich nicht permanent im Schloss gefangen halten. In diesem aber könnt ihr in einer 2D-Ansicht durch die Etagen wandern. Eine Bibliothek, das gute Warenhaus, eine Kirche und mehr lassen sich dort finden. Die Anwohner könnt ihr ansprechen und erfahrt mehr über das Leben in den Gemäuern. Einige davon geben euch zusätzliche Nebenaufgaben, wobei sich die meisten davon auf Informationssuche beschränken. Hier hätte etwas mehr Abwechslung sichtlich gutgetan.
Die Planungsphase ist das A und O. Je besser ihr das Team zusammenstellt und aufeinander abstimmt, desto höher sind die Chancen auf einen Sieg. Hierbei gilt es eben auch die Schwächen der Feinde zu kennen, ebenso eure Resistenzen im Auge zu behalten. Überdies verfügt jeder einzelne Charakter über fünf Sonderfähigkeiten. Um diese sukzessiv freizuschalten, müsst ihr Kämpfe unter bestimmten Konditionen bestehen. Während Rowena und ihre Truppe also das Ödland unsicher machen, bleibt Lucien im Schloss und kümmert sich ums Taktische.
Seine Aufgabe ist es, Informationen zu beschaffen. In Quick-Time-Events gilt es, Entscheidungen zu treffen, die einen Einfluss auf den Kampfverlauf haben. Überdies beeinflussen sie auch seinen Ruf. Letzteres schien mir aber keine allzu großen Auswirkungen auf den Spielverlauf zu haben.
Fallen Legion Revenants – Umfassendes Kampfsystem
Einerseits kann sie Heilzauber verwenden, um verwundete Mitglieder wieder fitzumachen, oder aber sie feindliche Formationen aufbrechen und so deren Reihenfolge ändern. Um letzteres zu tun, sind allerdings Aktionspunkte notwendig, die ihr für erfolgreiche Angriffe erhaltet. Was sich jetzt noch recht einfach anhört, ist allerdings hochgradig komplex. Alle Feinde haben unterschiedliche Stärken/Schwächen, verschiedene Schwächen, Resistenzen und so weiter und so fort. Wie oben bereits erwähnt, verfügen eure Charaktere eigene Spezialfähigkeiten, die es im richtigen Zeitpunkt am richtigen Feind anzuwenden gilt. Auch Timing fürs Blocken bzw. Ausweichen sind Punkte, die ihr mit der Zeit lernen solltet.
Die Bossgegner am Ende einer Mission sind dann wiederum ein weiteres Highlight. Nicht nur verlangen sie die meisten taktischen Finessen, sondern auch allerhand spielerisches Können. Wer hier nicht höllisch aufpasst, verliert seine Truppe schneller als er den Namen des Spiels aussprechen kann. Zumeist ist es ratsam, den Boss so schnell wie möglich zu erledigen, aber so sicher wie notwendig die eigene Party zu schützen. Brute Force funktioniert nur bei den wenigsten.
Fallen Legion Revenants – Kurzer Technikcheck
Optisch reißt Fallen Legion Revenants sicherlich keine Bäume raus. Die Hintergründe sehen schick aus und auch die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Doch im Taktik-RPG-Genre gibt es so viele Spiele, die dennoch um Längen besser aussehen. Auf einer PS4 Pro bzw. PS5 im Abwärtskompatibilitätsmodus lassen sich keine Probleme mit der Bildrate feststellen.
Akustisch gibt es keinerlei Grund zu klagen. Die Melodien reichen von ruhigen Tracks bis hin zum Orchester. Etwas schade ist nur, dass die wenigsten Texte vertont sind. Wenn ihr des Englischen nicht mächtig seid, kommen weitere Komplikationen hinzu. Im Gegensatz zu anderen Spielen von NIS America ist das hier verwendete Englisch nicht mehr ganz so simpel. Eine deutsche Lokalisierung ist nicht vorhanden.