Im Test überzeugt Kena: Bridge of Spirits mit seiner wunderschönen Optik und der tollen Erkundung. Auch die Kämpfe sind, wenn ihr auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt, durchaus fordernd. Wie schlägt sich das erste Spiel des ehemaligen Animationsstudios? Das und mehr erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen des Artikels!
Kena: Bridge of Spirits handelt von der titelgebenden Kena, die eine Geisterführerin darstellt und deren Aufgabe ist, die Seelen der Toten zu besänftigen. Insgesamt gilt es drei größere Handlungsstränge zu erkunden – alle drei handeln von Schicksalen, die unter anderem Leitthemen wie Verlust und Tod behandeln. Während sich die Handlung sehr liebevoll inszeniert sieht und gut über die Bühne geht, bleibt Kena selbst ein blasser Charakter. Wir erfahren schlicht zu wenig über die Geisterführerin und ihre Motive.
Highlight des Spiels sind aber ohnehin die niedlichen Rott, die schwarzen knuffigen Wesen, die an Pikmin erinnern. Neben dem Niedlichkeitsfaktor haben die Wesen aber auch einen spielerischen Mehrwert. Und diesen wollen wir nun erkunden!
Kena: Bridge of Spirits – Mehr Rott = Mehr Fähigkeiten
Kena: Bridge of Spirits ist nicht besonders komplex oder schwer zu spielen. Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad werdet ihr nicht allzu oft vor harte Gefechte gesetzt. Hin und wieder ist das Timing (gerade was Parries angeht) etwas knapp, aber im großen Ganzen bleibt das Spiel weitestgehend einfach mit Ausnahme von Bossen. Bevor wir aber dazu kommen, besprechen wir doch die Rott. Diese findet ihr tendenziell überall. Ihr sucht in den dunkelsten Ecken, dreht jeden Stein um und versucht so viele wie möglich um euch zu scharen.
Der Grund ist simpel: Je mehr Rott wir haben, desto höher ist deren Level und desto mehr Fähigkeiten schalten sich für Kena selbst frei. So kann sie eine mächtige Sprungattacke lernen oder verlangsamt die Zeit beim Bogenschießen, wodurch einige Rätsel maßgeblich vereinfacht werden. Doch auch die flauschigen Begleiter lernen einige Tricks, die uns im Kampf weiterhelfen. Freut euch aber nicht zu früh: Die meiste Zeit kämpft ihr ohne die Rott.
Gelegentlich löst ihr auch einige Rätsel, die aber nicht sonderlich herausfordernd sind. Die meisten lassen sich durch Suchen und Finden erledigen, andere wiederum verlangen von euch, Statuen auf die korrekten Sockel zu setzen. Für unerfahrene Zocker könnte es aber etwas schwieriger sein, da es keinerlei Hilfen gibt.
Kena: Bridge of Spirits – Kämpferisch ein Zelda-Abklatsch
Oben haben wir bereits das Kampfsystem kurz angesprochen. Nun geht es etwas in die Tiefe. Grundsätzlich ist Kena: Bridge of Spirits ein Abklatsch von The Legend of Zelda, was das Kampfsystem angeht. Zu Beginn habt ihr einen Stab, mit dem ihr leichte und schwere Angriffe ausführt. Nach und nach gesellen sich zusätzliche Waffen hinzu – etwa ein Bogen und später auch Bomben. Gegner, die einen Schild besitzen, müssen wir erst einmal entwaffnen und dann bearbeiten. Darüber hinaus verfügt Kena über ein Schild, der nur wenige Treffer einstecken kann, dafür aber als Parry-Äquivalent dient.
Die Rott stehen am Seitenrand und schauen zu. Je besser ihr euch im Kampf schlagt, desto mehr Mut sammelt ihr an und schaltet so einige Aktionen frei. Dazu gehören etwa Heilung für Kena oder ein besonders starker Angriff.
Die Bosskämpfe erfordern zumeist eine besondere Taktik. Oftmals reicht es aus, die Schwachstelle zu finden und diese dann mehrmals zu penetrieren. Sie zu finden ist das eigentliche Rätsel, denn sobald ihr den Dreh raushabt, ist der Kampf im Handumdrehen beendet. Dennoch sind es gerade diese Auseinandersetzungen, die am meisten Spaß machen, da hier alle Elemente des Kampfsystems sehr gut ineinandergreifen.
Technisch macht Kena: Bridge of Spirits einen fabelhaften Eindruck. Die Grafik ist über jeden Zweifel erhaben und erweckt stets den Eindruck eines spielbaren Pixar-Films. Auch die Effekte können sich definitiv sehen lassen. Besitzer einer PS5 wählen aus 4K Auflösung oder 60 FPS, während PS4-Zocker 1080p30 erhalten bzw. 1440p30 auf der PS4 Pro. Die Ladezeiten auf der PS5 sind sehr kurz und quasi nicht wahrnehmbar. Zudem unterstützt Kena: Bridge of Spirits die adaptiven Trigger des DualSense für den Bogen – mehr aber auch nicht.