Das Pico 4 VR-Headset ist ein spannender neuer Akteur in der Welt der virtuellen Realität, der mit etablierten Marken im VR-Markt konkurriert. Da es sich bei dem Pico 4 um ein Standalonegerät handelt und ihr somit keinen leistungsstarken PC benötigt, positioniert sich dieses Headset als eine attraktive Option für VR-Enthusiasten und Neueinsteiger gleichermaßen. In diesem ausführlichen Testbericht werden wir das Pico 4 VR-Headset in Bezug auf Design, Leistung, Inhalt und Benutzererfahrung bewerten.
Pico 4 VR-Headset – Ein sehr angenehmer Einstieg!
Das Design des Pico 4 VR-Headsets ist modern und ästhetisch ansprechend, wobei ein besonderer Fokus auf Komfort und Benutzerfreundlichkeit gelegt wurde. Das Headset ist leicht und sehr komfortable gestaltet, um auch bei längeren VR-Sessions bequem zu bleiben. Die Gewichtsverteilung wurde optimiert, um Druck auf das Gesicht und die Nase zu minimieren, was ein häufiges Problem bei vielen VR-Headsets darstellt. Auch die Anpassbarkeit ist hervorzuheben, mit verstellbaren Riemen und einem Kopfband, das an verschiedene Kopfgrößen angepasst werden kann. Selbst Brillen sind mit diesem VR-Headset kein Problem.
Entsprechend habe ich das Headset mit und ohne Brille zahlreiche Stunden auf Herz und Nieren ausprobiert und muss sagen, dass es unangenehmer ist mein Headset den ganzen Tag zu tragen, statt das Pico 4, was mich mehr als erstaunt hat.
Unter der Haube beeindruckt das Pico 4 mit einem Achtkernprozessor, welcher euch butterweich durch das Android basierte PICO OS 5.0 navigiert. Mit einem hochauflösenden Display (4320 x 2160), welches knapp über einer 4K Darstellung ist und einer Bildwiederholrate von 90Hrz bietet das Headset eine klare und flüssige visuelle Darstellung, die für das Eintauchen in VR-Umgebungen entscheidend ist.
Abgesehen vom Headset selber, gibt es noch Motion-Controller, die zusammen mit dem integrierten Tracking-Systeme präzise und schnell auf Bewegungen reagieren, was die Interaktion in der virtuellen Welt natürlich und intuitiv macht. Ich persönlich fand den Controller, den ihr unten in den Bildern auch sehen könnt, als sehr angenehm, da es sich ähnlich wie Joy-Con’s von der Nintendo Switch angefühlt hat. In diesem Fall halt nur rundlicher und deutlich präziser. Vom außerlichen Aspekte jedoch hinweg, gibt es noch einen anderen wesentlichen Unterschied, denn eure Controller brauchen 1.5V AA Batterien. Das ist heutzutage durchaus komisch. Diese halten zwar ewig, aber wer mal keine zuhause hat, hat da wohl leider Pech gehabt. Akkus mit Separaten Dock oder USB-C Fastcharging wären hier nicht schlecht gewesen.
Es sei jedoch gesagt, dass ihr nichtsdestotrotz einiges an Platz benötigt. Denn am Ende des Tages könntet ihr auch etwas kaputt hauen, aber dann leider nicht in der virtuellen Realität. Ich habe dabei fast in meinen Monitor geboxt, was natürlich nicht so schön war. Wenn nämlich einmal ein Feld ausgewählt ist, könnt ihr euch bis zur Neujustierung auch nur dort bewegen. Also lieber sichergehen, dass da genug Platz ist.
Auch ein wichtiger Aspekt des Headsets ist die Akkulaufzeit des Headsets, welche mit 3 Stunden ziemlich ordentlich ist. Wer jedoch nicht mehr viel vom Akkustand übrig hat, sollte schnellstens eine Pause machen, da das mitgelieferte USB-C-Kabel mit dem 20W Fast Charger nicht das längste ist.
Eine der größten Stärken des Pico 4 VR-Headsets ist seine Vielseitigkeit. Bedauerlicherweise gibt es bei diesem Headset keinen extrem großen Appstore, was wirklich schade ist. Die meisten Entwickler kümmern sich nämlich weiterhin um die großen Player, wie z. B. die Meta Quest. Das heißt aber nicht, dass ihr gar nichts machen könnt. Es gibt nämlich ziemlich amüsante Spiele, zu welchen wir gleich kommen, viel zu gucken, darunter YouTube und Netflix auf einem riesigen Bildschirm und die Möglichkeit alles zu erweitern per PC.
Die Benutzeroberfläche des PICO OS 5.0 ist dabei intuitiv und benutzerfreundlich gestaltet, was den Einstieg in die VR-Welt für Neulinge erleichtert. Die Integration von sozialen Features und Online-Multiplayer-Funktionen erweitert die Möglichkeiten der Interaktion und des gemeinsamen Erlebens in der virtuellen Realität.
Ihr könnt also out of the box direkt loslegen Serien zu gucken auf einem 80″ Display, was mit dem fantastischen Sound der integrierten Boxen bereits Spaß macht, Spiele spielen oder Sport treiben
Pico 4 VR-Headset – Galerie

Pico 4 VR-Headset – Einstieg in die virtuelle Realität!
Um einen Einblick in die virtuelle Realität zu erlangen, haben wir auch Spiele für euch angetestet. Insgesamt waren es sechs Stück und einmal VR-Desktop, damit wir auch mal die andere Seite kennenlernen, wie es ist am PC zu spielen.
Zu Beginn haben wir mit Eleven Table Tennis gezockt. Wie der Name schon sagt, ist es Tischtennis und unglaublich wie gut es funktioniert. Das Spiel ist akkurat, online oder gegen einen NPC spielbar und macht unglaublich Spaß. Hier bietet es sich definitiv an Platz zu machen, da wir hier schon Deko umgeworfen haben.
Als Nächstes haben wir uns an Arizona Sunshine herangetraut. Dabei handelt es sich um einen linearen Horrorshooter, wo ihr versucht zu überleben und auf eurem Weg Zombies zu töten. Dieses Spiel hat durchaus einen Standard bei VR Spielen gesetzt und macht trotz der altbackenden Grafik und der etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung eures Charakters durchaus was her. Wer sich jedoch leicht erschreckt, sollte hier zweimal überlegen, ob er sich Zombies antun will.
Nachdem wir zahlreiche Zombies getötet haben, kann es endlich vom Land in die Luft gehen bei Warplanes: Battles over Pacific. Hier sei jedoch Vorsicht geboten, denn es ist nicht für jeden etwas. Damit meinen wir nicht das Gameplay, welches ein schöner Einstieg in den Bereich ältere Flugzeuge ist, sondern, dass euch hier gerne und schnell mal übel oder schwindelig werden kann. Uns wurde nach der ersten Drehung nämlich sehr mulmig und wir mussten pausieren. Nach drei, vier Anläufen ging es aber dann und es war mal etwas Neues ein Flugzeug zu fliegen und andere abzuschießen.
Vom Himmel geht es jetzt in den Dschungel, wo wir in Green Hell VR überleben müssen. In diesem Spiel geht es komplett ums überleben. Wer dachte, Titel wie Rust sind intensiv, wird sich also hier wohlfühlen, denn ihr wisst nicht, was euch hinter dem nächsten Baum erwarten kann. Was wir leider nur nicht wissen, um welche Version es sich hierbei handelt, denn die Meta Quest und PSVR haben z. B. eine deutlich überholtere Version des Spiels, welche auf dem PC nicht verfügbar ist. Zudem wäre bei diesem Spiel ein Ko-Op Modus der Verkaufsschlager schlechthin. Wer weiß, was uns da noch erwartet.
Nun haben wir genug gezockt und es geht weiter mit Les Mills Bodycombat. Hier rollen nämlich die Pfunde mit einer Mischung aus Martial Arts und Taekwondo. Coaches erklären euch, was ihr tun müsst und dann haut ihr so fest ihr könnt im Rhythmus drauf, wie ihr es beigebracht bekommen habt. Und glaubt mir, das Trainingsprogramm hat es in sich und macht on top noch wirklich Laune. Wer möchte, kann auch ein Leadboard sehen, auf dem ihr gezeigt bekommt, ob ihr besser als andere Spieler aus der ganzen Welt seid.
Zu guter Letzt haben wir Waffen in die Hand genommen. Bei Pistol Whip müsst ihr nämlich Kugeln und Hindernissen ausweichen und könnt bei einem entspannten Beat sich bewegende virtuelle Gegner abschießen. Und genau hier bin ich kleben geblieben. Auch es durchaus anstrengend war, habe ich immer und immer wieder die gleichen Level gespielt, einfach weil das Gameplay so gut und die Musik so mitreißend war.
Pico 4 VR-Headset – Am PC geht noch einiges mehr
Obwohl ich mit Eleven Table Tennis und Pistol Whip ziemlich lange beschäftigt war, war das ja nicht alles, was die Pico 4 drauf hat. Selbst mit VR-Chat und Netflix auf 80″ habe ich so viele Stunden verbracht, dass ich mir dachte. Wie kann das Ganze noch besser werden?
Ganz einfach, indem ihr euch VR Desktop kauft und euer Headset damit verbindet. Dabei braucht es dennoch ein bisschen was an Hardware. Meine RTX 3060 kam da zwischenzeitlich gut ins Schwitzen. Verbinden könnt ihr euch entweder mit einem USB-C Kabel oder per WLAN, was beides problemlos und schnell bei uns funktioniert hat. Wir haben uns dennoch für letzteres entschieden, einfach weil es komfortabler war ohne Kabel am Kopf.
An die Steuerung gewöhnt habe ich mich entsprechend schnell und dann ging es auch schon los. Angefangen von Videos, bis zu Spielen wie TFT (Teamfight Tactics von Riot Games) lief es erstmal wie am Schnürchen. Wer jedoch auf SteamVR zugreifen möchte und dort etwas in VR zocken, der denkt das vermutlich aber nicht immer. Denn z. B. VR-Chat lässt sich hier zu Beginn unangenehmer bedienen, vorallem wegen dem Mikrofon, was einfach nicht funktionieren wollte. Andere Spiele müssen hier auch erstmal eingestellt werden, da der Großteil der Titel nicht auf das Pico 4 optimiert sind. Das ist für den einen natürlich ärgerlich, andere dagegen Leben einfach damit. Für uns hat es in dem Fall schon gereicht für unsere Zwecke, aber wir sind schließlich Neulinge im Bereich VR.
Pico 4 VR-Headset – Allein, aber fein
Das Kernstück jeder VR-Erfahrung ist schlussendlich die Immersion, und hier glänzt das Pico 4 VR-Headset. Die Kombination aus hochauflösendem Display, präzisem Tracking und effektiver Soundwiedergabe schafft eine überzeugende und immersive virtuelle Umgebung. Ich habe mich hier vollständig in die virtuelle Welt eingebunden gefühlt, sei es beim Spielen, bei der Erkundung virtueller Landschaften oder beim Interagieren mit anderen Benutzern in sozialen VR-Räumen. Die Controller des Pico 4 waren über die Zeit hinweg auch sehr angenehm und reagierten empfindlich auf Gesten und Bewegungen, was die Interaktivität und das Eintauchen in die Spiele und Anwendungen noch realistischer gemacht hat.
Ich wünsche mir daher, dass noch zahlreiche Entwickler dem Pico Store eine Chance geben und zahlreich weitere Apps veröffentlichen. Seit dem letzten Jahr hat sich die Anzahl der Apps zwar verdoppelt, dennoch fehlt es diesem Store in Relation zum Meta Store deutlich an inhalten..
Die Preisgestaltung des Pico 4 VR-Headsets ist ein weiterer wesentlicher Aspekt, der es von seinen Konkurrenten abhebt. Es bietet eine hochwertige VR-Erfahrung zu einem Preis, der im Vergleich zu ähnlichen Geräten auf dem Markt wettbewerbsfähig ist. Diese Preisstrategie macht das Pico 4 zu einer attraktiven Option für ein breiteres Publikum, das in die Welt der virtuellen Realität eintauchen möchte, ohne eine beträchtliche Investition tätigen zu müssen. Die Kombination aus erschwinglichem Preis, hochwertiger Hardware und einer vielfältigen Inhaltsbibliothek positioniert das Pico 4 als ein starkes Angebot im VR-Markt.
Wer also auf der Suche nach einem echten VR-Erlebnis ist, ist bei diesem VR-Headset absolut richtig.