Im Test verdeutlich RIDE 4, dass es das Rad nicht neu erfindet, aber deutlich runder macht als zuvor. Die Entwickler feilen an den richtigen Stellen, lassen aber wiederum andere immer mehr verkommen. So viel sei aber schon vorab gesagt: Der vierte Teil der Reihe ist mehr oder weniger Motorrad-Porn für Liebhaber der Zweiräder. Warum? Das und ein wenig mehr erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.
RIDE 4 – Üppiger Umfang, miese KI
Neben zahlreichen Brummern haben es auch eine ganze Reihe neuer Tracks ins Spiel geschafft. Zu den beliebten Pisten wie dem Nürburgring, Laguna Seca und Magny-Kurs gesellen sich nun auch der Virginia International Raceway, Tsukuba (mit der Schikane!) Interlagos und Snetterton. Insgesamt gibt es zwölf neue Pisten, wenngleich ein paar fiktionale Strecken mit von der Partie sind. Diese aber stören das ansonsten sehr realitätsnahe Bild des Spiels kein Stück.
Gut gefällt mir überdies, dass jede Strecke einen vollwertigen Tag-Nacht-Zyklus sowie dynamisches Wetter besitzt. Leider gilt dies nicht für die Karriere, die einmal mehr nur das Nötigste abdeckt. Hier sind nämlich Tageszeit und Wetter vorbestimmt. Auch wenn es so aussehen mag als gäbe es tatsächlich einen Tag-Nacht-Zyklus im Rahmen der Endurance-Events (Ausdauer-Rennen), so sind diese schlicht vorgegeben und passieren stets zur gleichen Zeit.
Im Zuge der Ausdauer-Rennen gibt es weitere Neuheiten. Entwickler Milestone treibt nämlich den Simulations-Faktor an die Spitze, indem sie nicht nur Reifenabnutzung, sondern auch einen immer leerer werdenden Treibstofftank einführen. Die Rennen reichen von einer 20-minütigen Partie mit einem einzigen verpflichtenden Boxenstopp bis hin zu echten 24-Stunden-Rennen. Um so viel Sprit wie möglich zu sparen, wechselt ihr dabei während der Rennen stets die Modi eurer Maschine und wählt unterschiedliche Reifentypen, um Geschwindigkeit mit Langlebigkeit auszubalancieren.
An dieser Stelle sei auch die KI kurz erwähnt. Entwickler Milestone ist stolz auf seine neue „machine learning AI“, die ANNA genannt wird. In der Realität ist sie allerdings nur ganz nett. Ja, die KI verteidigt ihre Linie und fährt meistens vernünftig, wenngleich oftmals zu gut. Auf der anderen Seite ist die KI aber auch schlicht idiotisch. Gerade bei den Ausdauer-Rennen lassen sie ihren Treibstofftank einfach leergehen und schleichen über die meiste Zeit hinweg einfach über die Piste anstatt einen Boxenstopp hinzulegen.
RIDE 4 – Strikte Karriere
Es ist ja nichts dagegen auszusetzen, dass ich eine Strafe bekommen muss, wenn ich eine Kurve schneide. Während Rennen bekomme ich eine Zeitstrafe. In Time Attack wird der Versuch unverzüglich abgebrochen. Schlimmer als das ist eigentlich, dass es dann nicht möglich ist sofort einen neuen Versuch zu starten. Nein, das Spiel schickt mich zunächst zurück ins Menü, wo ich das Event erneut wählen muss. Doch es geht noch schlimmer: Rollt ihr auch nur eine Millisekunde aufs Gras, gilt das als Fehler und der Spaß geht von vorne los. Vor allem auf der Nordschleife ist Frust pur.
RIDE 4 verfügt auch über einen Mehrspieler-Modus. Aufgrund des Testzeitpunkts mehrere Wochen vor Release war es leider nicht möglich, ausreichend Rennen für eine Bewertung zu fahren. Sicher ist jedoch, dass ihr nicht zu viel erwarten dürft. Eine Lobby-Liste ist vorhanden und ein paar e-Sports-Pläne gibt es auch. Umgesetzt war zum Zeitpunkt des Artikels aber noch nichts davon.
Faire Bewertung. Nach 10 Stunden bisher kann ich die Bewertung nachvollziehen. Ich liebe das Spiel trotz dem knackigen Anspruch bei time attacks. Ziemlich gut gelungen ist der Realismus im trockenen. Im. Nassen ist das ganze dann allerdings eher ein Witz. Toll ist der Detailgtad der Maschinen. In den kockpitperspektiven sieht man 1-1 die wirklichen Angaben. Topp!